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Letztes Update: 28. April 2013 |
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28. April 2013 | Alte Repressionsstrukturen, neue Kunstformen, neue Erkenntnisse Am 26. und 27. April 2013 fand das Symposion "Musik und Theater im Widerstand. 100 Jahre Jura Soyfer" im Mozarthaus Vienna statt: Der Ankündigungstext der Jura Soyfer Gesellschaft: http://www.soyfer.at/presse/pr_20130411_symposion.htm Insbesonders durch o. Univ.-Prof. MMag. Dr. Hartmut Krones war es unter anderem durch ein eigenes Seminar intensiv vorbereitet worden. Die JSG stellte für das Symposion eine Ausstellung zur Verfügung, die aus 38 Plakaten bestand. Vier Seiten davon waren einer Chronologie der Vertonungen bzw. musikalischen Begleitungen gewidmet, die eine Auswahl darstellt. Mit ihr wird auf die vielfältige künstlerische Auseinandersetzung mit Jura Soyfer verwiesen. Eine detaillierte Aufzählung aller Aufführungen, Vertonungen, Tonträger etc. würde wohl über 100 Seiten umfassen. Bilder zur Ausstellung sind in der Bildergalerie zu finden. Eine erweiterte Dokumentation wird Aufgabe für eine Publikation zum Symposion sein. Neu waren Plakate zu Soyfer und Mozart, Jimmy Berg, Marcel Rubin, Wilhelm Zobl und Kontexten (darunter Material von o. Univ.-Prof. MMag. Dr. Hartmut Krones). Bereits in früheren Varianten der Ausstellung wurden Leistungen Otto Tausigs, der Schmetterlinge, Parthenos u. v. a. hervorgehoben. Das wissenschaftliche Programm erbrachte sehr viel Neues. Nicht nur in quantitativer Hinsicht, sondern auch in Bezug auf den Kontext aufgrund von Beiträgen von o. Univ.-Prof. MMag. Dr. Hartmut Krones sowie dem Generaldirektor des Österreichischen Staatsarchivs, Univ.Doz.Dr. Wolfgang Maderthaner, der die staatliche Struktur der Repression im Detail herausarbeitete. Die Vorträge zu den KünstlerInnen und Kompositionen ermöglichten aber auch völlig neue Zugänge zu den Vertonungen von Jimmy Berg (Beitrag: Univ.Prof.Dr. Permoser), den Schmetterlingen (Beitrag: Univ.Prof.Dr. Glanz), Marcel Rubin, Herbert Zipper, Wilhelm Zobl (o. Univ.-Prof. MMag. Dr. Hartmut Krones). Erst durch deren detaillierte musikwissenschaftlichen Darstellungen konnte ein eigentliches Verständnis zur Qualität dieser Musik erreicht werden. Aber auch die Gattungsfrage wurde auf der Basis von Bemerkungen Goethes zu Balladen sowie den Verbindungen zwischen deutschen und österreichischen Kabarett neu erhellt (Univ.Prof.Dr. Günther Schnitzler). Im Zentrum stand nicht die Frage, wo die Uraufführung stattfand, sondern durch welche ästhetik die Texte geprägt sind (Wiss.Dir.Dr. Arlt). Vor allem die Präsentation in anderen Medien (Radio, Film, Internet) beweist eine Qualität im Sinne einer neuen Öffentlichkeit für Kunst. Zu Jura Soyfer und österreichischem Deutsch sprach Univ.Prof.Dr. Rudolf Muhr. Einerseits präsentierte er eine quantitative Analyse (Anzahl der Texte, der Wörter etc.), andererseits setzte sich Muhr anhand von Jura Soyfer aber auch mit Grundsatzfragen heutiger Sprachentwicklungen unter den Bedingungen der Mobilität auseinander. Dies ist ein völlig neuer Zugang von grundsätzlicher Bedeutung für die verwendeten Sprachen in Österreich und neuen Herausforderungen im Kontext der Realität der Plurizentrik bzw. Polyphonie von Sprachen. Nicht Regelwerke (Bürokratisierungen) standen im Vordergrund, sondern die Lebendigkeit der gesprochenen Sprache, wie sie seit den Gebrüder Grimm als Grundlage für Wörterbücher und Sprachentwicklungen verwendet wurden. Ein bedeutender Teil des transdisziplinären Symposions war den Präsentationen von KünstlerInnen gewidmet. Darunter war ein hervorragendes Konzert von Angelika Sacher und Klaus Bergmaier mit der Präsentation unterschiedlicher Soyfer-Vertonungen, die im Rahmen des Symposions eine Rolle spielten. Eigene Werken präsentierten Maren Rahmann, Alexander E. Fennon. Ein Hörspiel wurde der CD "Abendlieder" von Sabina Hank und Willi Resetarits entnommen. Dr. Michael Muhr stellte ein Schulprojekt vor, das ebenfalls als CD zu erhalten ist. Die Grußworte verwiesen auf die grundsätzliche Bedeutung der Veranstaltung. Die Parlamentspräsidentin Mag.a Barbara Prammer hob Beschlüsse, Veranstaltungen, Unterstützungen durch das Österreichische Parlament für die Opfer das Nationalsozialismus hervor. Dr. Gerhard Vitek, der Direktor vom Mozarthaus Vienna, verwies auf den programmatischen Zusammenhang (darunter im Kontext der Soyferschen Schrift zur französischen Revolution und einer Aufführung des Figaro). Gertrude Berg (New York) schrieb, dass sie aus der Erinnerung Soyfer-Lieder in der Vertonung ihres verstorbenen Mannes sang und freute sich über die Würdigung. Nach einer neuen Zugänglichkeit der Soyferschen Texte im Rahmen der Jura Soyfer Edition werden nun auch andere Bereiche ausgebaut. Darunter interessierten sich StudentInnen für Möglichkeiten zu musikwissenschaftlichen Arbeiten über Soyfer, sollen Partituren, Aufnahmen erscheinen - und selbstverständlich die Akten zum Symposion. Das Layout für die Ausstellung, die Fotos zum Symposion, die Publikationen im WWW sind von Gerald Mach. Filmisch dokumentiert wurde das Symposion von Mag.a Barbara Sabitzer. Gedankt wurde dem Bundesministerium für Unterricht und Kunst (Wien), dem Institut für musikalische Stilforschung der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (Leiter: o. Univ.-Prof. MMag. Dr. Hartmut Krones) sowie dem Mozarthaus Vienna (Direktor: Dr. Gerhard Vitek), dem Referat für Wissenschaft und Forschung der Magistratsabteilung 7 der Stadt Wien. |
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Kontakt: | Wiss.Dir.Dr. Herbert Arlt |
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